Global Perlerinnen

Als Ergänzung zu Helgas ausführlichen Berichten von der Perlenkunstmese in Hamburg möchte ich kurz von meinen beiden Kursen erzählen. Beide spiegeln für mich das Außergewöhnliche der diesjährigen Veranstaltung wieder: die Internationalität. Dies betraf nicht nur die Lehrer, sondern auch die Aussteller und Teilnehmer.

Nach überstandenem Stau kam ich etwas verspätet zum Kurs „Net on Net“ bei Laura Andrews, eine bekannte amerikanische Lehrerin, die ich bereits in Santa Fé kennengelernt hatte. Deshalb freute ich mich sehr darauf. Berechtigterweise, da sie auch diesen Kurs in Deutschland mit der gleichen großen Sachkenntnis, ihrem besonderen Engagement und einer ganz persönlichen Lebhaftigkeit gestaltete. Wir perlten ein Armband, d.h. zunächst einen Schlauch in Netztechnik in verschiedenen Regenbogenfarben. Dabei „netzten“ wir die Farben ineinander, was später einen schönen Farbverlauf ergab.

Der zweite Schritt bestand in dem Herstellen eines zweiten Netzes, dass dann längs um den Schlauch herumgelegt wurde.

Da dieses zweite Netz  dabei auseinandergezogen wird, sich aber auch verkürzt, war hier erhebliche Tüftelei und viel Erklärung notwendig. Wenn man erst ‚mal weis, wie es geht … bekommt man ein sehr schönes Ergebnis. Mein Armband trage ich sehr gerne, da es von allen Seiten gut aussieht und sich schön um den Arm legt. Vielleicht mache ich es nochmals in anderen Farben.

Wir waren viele deutsche Schülerinnen, die aber auch aus dem Ruhrgebiet oder Baden-Württemberg kamen, darunter etliche offensichtlich langjährige Fans von Laura. Und neben mir saß eine Dame, Maria, die extra aus der Schweiz für dieses Wochenende nach Hamburg geflogen war. Das ist doch wahre Begeisterung ! Sie berichtete, dass bei ihr zu hause nichts Vergleichbares stattfinden würde.

Als zweiten Kurs hatte ich mir den Ring „Zweisamkeit“ ausgesucht, der von Dr. Luz Rodriguez Gonzalez angeboten wurde. Zwar waren wir zwei Schülerinnen aus Bremen und Hamburg, unsere Lehrerin ist aber eine echte Spanierin ( Luz bedeutet Licht), die jetzt mit ihrer Familie in Deutschland lebt und hier nach ihrer Elternzeit auch wieder arbeiten wird.     

Luz, auf dem Foto in der Mitte, hatte eine interessante Ringkonstruktion erarbeitet, die wir zwar nicht ganz fertigstellen konnten ( wir hatten uns einfach so viel zu erzählen), aber zuhause leicht zu Ende zu bringen war. Wir lernten auch, dass man in Spanien fummelige Projekte als trabacho chino bezeichnet, chinesische Arbeit.

Mit einem halben Ohr konnten wir noch der anderen Gruppe von Hub Petersen zuhören, der auf Deutsch-Englisch die RAW-Technik erläuterte und dazu verständlicherweise absolute Ruhe brauchte. Das hat uns Drei aber nicht lange gehindert, aktuelle Perlereiideen auszutauschen  – wirklich drei fröhliche und interessante Stunden. Und das auch, weil Valeska, Ingenieurin, über ihre Arbeit bei der Lufthansa-Technik berichtete und Luz erzählte, dass sie als Chemikerin bei der Herstellung von Spezialglas tätig ist. Luz hat mit einer wunderschönen und außergewöhnlichen Arbeit am Wettbewerb in der Rubrik Off-Loom teilgenommen und den zweiten Platz gewonnen. In der Perlen-Poesie Nr. 14 ist auf Seite 90 ihr Projekt „Großstadtleben“ abgebildet. Ich konnte es in einer Vitrine in natura sehen. Da wirkt es noch viel besser !

Obwohl es an diesem Sonnabend sehr warm war, nutzten wir die Zeit noch ausgiebig zum Einkaufen.

So erwarb ich bei der Engländerin Heather Kingsley-Heath noch zwei sehr schöne Anleitungen, bewunderte etliche russische Arbeiten und besorgte mir bei den englischen Halbedelstein- und Glasperlenverkäufern noch tolle smaragdfarbene bicones in drei Größen 

Erfreulich fand ich, dass etliche Verkäufer wieder dabei waren, die bereits im letzten Jahr ihre Ware angeboten hatten. Das ist doch eigentlich ein gutes Zeichen für die Zukunft.  

Susanne

 

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